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Museum ship Vlotburg in Aschach starts on 02.02. till 04.03.2013 |
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Aschach an der Donau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Eferding im Hausruckviertel mit 2188 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Eferding.
Wappen
Von Silber und Rot gespalten, überdeckt von zwei naturfarbenen (gelbbraunen), kreuzweise doppelt verschlungenen Rebhölzern mit einer hängenden, blauen Traube in der vorderen, einer grünen Traube in der hinteren und je einem grünen Blatt in jeder Hälfte. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün. Das Motiv weist auf den von den Bewohnern des Aschacher Beckens auf Grund damaliger klimatischer Vorzüge bereits im frühen Mittelalter betriebenen Weinbau hin, von dem schon im Stiftbrief für Kremsmünster aus dem Jahre 777 die Rede ist und der sich im Gebiet um Aschach in einigen Gärten bis nach 1870 halten konnte. Weiß-Rot sind die Wappenfarben der Schaunberger Grafen, die bis 1559 im Besitz der Herrschaft und wichtigen Mautstelle Aschach waren.
Geschichte
Im Jahre 777 bei der Gründung des Klosters Kremsmünster erstmals erwähnt, ursprünglich Ostteil des Herzogtums Bayern, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Aschach wurde ab 1490 dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet, und erhielt 1512 durch Kaiser Maximilian das Marktrecht und das Marktwappen. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Kelten und Römer in Aschach [Bearbeiten]
Der keltische Name Joviacum erscheint erstmals im Itinerarium Antoninianum zur Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius Antoninus, genannt Caracalla, der von 211 bis 217 regierte.
1838 wurden bei Grabungen in Schlögen ausgedehnte Mauerreste eines römischen Kastells gefunden. Bis Mitte unseres Jahrhunderts war man daher der Meinung, Schlögen sei das in römischen Truppenverzeichnissen genannte Joviacum. Nach Grabungen in den Jahren 1957 bis 1959 bewies Dr. Lothar Eckhart: Schlögen kann nicht Joviacum sein. Die für Joviacum bezeugten Liburnarier der II. Italischen Legion, eine Art Marineinfanterie, beheimatet Eckhart in Aschach, die berittenen Truppeneinheiten in „Ad Mauros“, das er mit Eferding gleichsetzte. Außer strategischen Gründen spricht für Aschach = Joviacum das St.Laurentius-Patrozinium der Friedhofskirche, der Nachweis einer Quadraflur (römische Flurform) und der Fund von Straßensteinen mit Gleisspuren (Limesstraße?) in der Abelstraße.
Da Aschach Joviacum ist, bringt uns dies mit einer der erstaunlichsten Quellen der ausgehenden Antike in engsten Zusammenhang, mit dem "Leben des Hl. Serverin" des Abtes Eugippius. Der Hl. Severin trat in einer Zeit in Noricum auf, als die römische Herrschaft zu Ende ging. Als "Mönch und Wundermann" widersetzte er sich den germanischen Fürsten, die mit ihren Stämmen zu beiden Seiten der Donau saßen. In den verödeten römischen Siedlungen bewog er das schutzlos den Germanen preisgegebene armselige romanische Volk zu einem christlichen Lebenswandel. Wenn die Zustände unhaltbar geworden waren, prophezeite er ihnen den nahen Untergang ihres Ortes und veranlasste die Räumung des Gebietes. So auch für Aschach (Joviacum). Wir lesen in der "Eugippii Vita Sancti Severini":
" ... zu den Bewohnern einer Stadt mit Namen Joviacum, welche mehr als 20 Meilen von Batavis entfernt war, schickte der Diener Gottes den Kirchensänger Moderatus, der dort zur unverzüglichen Flucht aus der gefährdeten Stadt auffordern sollte. Auch hier wurde nicht auf den wohlgemeinten Ratschlag gehört, sodass der Heilige nochmals einen Eilboten absandte, der wenigstens den Kirchenvorsteher Maximianus von Joviacum zum Verlassen des Ortes bewegen sollte. Als auch dieser Bote keinen Glauben fand, verließ er schleunigst die Stadt, worauf noch in der gleichen Nacht die Heruler Joviacum überfielen, die Ansiedlung zerstörten und die meisten Bewohner in die Sklaverei führten. Den Priester aber hängten sie auf einem Galgen auf."
Die Angaben der Vita gelten als zuverlässig, frühere Zweifel werden zunehmend durch neuere Forschungsergebnisse ausgeräumt. Somit wird ein unter Voraussetzung der Richtigkeit der Annahme, dass Joviacum Aschach ist, der spätantike Aschacher Märtyrer MAXIMIANUS bezeugt.
(Dieser Text basiert auf einem Artikel von Werner Promintzer im Festprogramm "1200 Jahre Aschach 777-1977")
Urkundliche Erwähnung durch Herzog Tassilo 777 [Bearbeiten]
Im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts erfuhr die Souveränität des agilolfingischen Bayerns Höhepunkt und Abschluss zugleich. Die Agilolfinger, burgundischer oder fränkischer Herkunft, vielfach versippt mit dem südlichen Nachbarvolk der Langobarden, gerieten in den Sog und das Verderbnis fränkischer Expansion. Tassilo III., Sohn Odilos, besiegte 772 die slawischen Stämme Kärntens, im selben Jahr, in dem Karl der Große, sein Schwager und leiblicher Vetter, den großen Sachsenkrieg begann. Um 765 hatte Tassilo die langobardische Königstochter Liutpirc geheiratet. Ihr Sohn Theodo wurde vom Papst königsgleich gesalbt. Nach dem Slawensieg, der die Einbeziehung der Karantanen in den bayerischen Kulturkreis begann, begründet er an der Grenze zu den alpenslawischen Stämmen das Kloster Innichen im Pustertal und das Münster an der Krems. Er stattet beide für ihre Aufgaben reichlich mit Gütern aus. Dem Kloster Kremsmünster schenkt er bei der Gründung im Jahr 777 unter anderem Weingärten in Aschach.
Quelle: wikipedia.org |
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